Produkte perfekt in Szene gesetzt- So sieht ein Beispiel für Produktfotografie aus
Wer einen Online-Shop betreibt oder seine Produkte über Kataloge feilbietet, benötigt in jedem Fall eine ideale und realitätsnahe Darstellung seiner Produkte. Damit das beworbene Produkt auf den Betrachter auch möglichst attraktiv wirkt, sollte dieses perfekt ausgeleuchtet sein – vor einem ansprechenden Hintergrund.
Doch wie sieht Produktfotografie im Detail aus? In den folgenden Schritten wird im Schnelldurchlauf dargestellt, wie ein Setup aussieht und was es im Einzelnen bei Produktfotografie zu beachten gilt.
Beim Motiv haben wir uns für eine Klinkerwand als Hintergrund und einen dunklen Holztisch als Untergrund entschieden. Der rustikale Charakter des rauen, dunklen Holztisches, gepaart mit dem warmen, rotbraunen Hintergrund der Klinkerwand unterstreichen sehr gut das Design der Weinflasche. Neben der Weinflasche wurden Weintrauben in einem Holzschälchen als Dekorationselement verwendet. Des Weiteren wurde das Produkt leicht seitlich platziert, um perspektivisch einen spannenderen Effekt zu erzielen.
Das Setup
In diesem Setup werden zwei Lichtquellen und ein reflektierendes Element verwendet. Mit dem Blitz auf der linken Seite wird die Klinkerwand beleuchtet. Die indirekte Ausleuchtung mit der Softbox sorgt für einen schönen Lichtreflex auf der Weinflasche und macht die Trennung zum Hintergrund deutlicher. Damit die plastische Form der Weinflasche besser zur Geltung kommt, wird das Licht der Softbox zusätzlich von der gegenüberliegenden Wand reflektiert. In diesem Beispiel wurde hierfür Styropor verwendet.
Als zweite Lichtquelle nutzt dieses Setup einen weiteren Blitz, der mittels eines Spotvorsatzes mit Wabenfilter das Licht gezielt auf das Label der Flasche wirft.
Vier Versuche zur fertigen Produktfotografie
Erster Versuch
Um die perfekte Beleuchtung für die Weinflasche zu erhalten, tastet man sich nach und nach mit verschiedenen Einstellungen an das gewünschte Motiv heran. In diesem Bild wurde nur der indirekte Blitz von der linken Seite verwendet. Nun hat man zwar eine schöne Ausleuchtung von der linken Seite, die rechte Hälfte ist aber nur unzureichend erkennbar.
Zweiter Versuch
Wie im Setup schon vorgestellt, wird nun ein zweiter Blitz als Spotlicht für das Label der Flasche verwendet. Man erkennt die Beschriftung dadurch deutlicher. Nun fällt allerdings auf, dass die Weinflasche auf der rechten Seite „platt“ und konturlos wirkt.
Dritter Versuch
Hier kommen die Styroporplatten zum Einsatz, um die Form der Weinflasche auf der rechten Seite sichtbar zu machen. Mittlerweile wurden auch Weintrauben als Dekorationselement hinzugefügt. Zum Schluss muss lediglich noch die Lichtreflexion des Spotlichtes digital entfernt werden.
Vierter Versuch
Et voilà: Die Weinflasche wird nun ohne die Spotlichtreflexion abgebildet. Damit steht die passende Ausleuchtung und das Produkt ist scharf in seiner Kontur zu sehen. Damit ist in vier Schritten ein Produktbild entstanden.
Jochen Meiring hat seinen M.A. in Kommunikationswissenschaft an der WWU Münster gemacht. Als Experte für Content Marketing setzt er sich immer wieder mit neuen Trends im Onlinemarketing auseinander. Seine Kreativität und Neugier kann er in den unterschiedlichsten Kundenprojekten und im Blog von interface medien ausleben.