Influencer Marketing für mittelständische Unternehmen
Von Influencern wie Dagi Bee oder bibisbeautypalace hat sicherlich jeder schon einmal mehr oder weniger freiwillig gehört. In der Social Media-Welt werden sie heiß gehandelt und gehören mit rund 20.000-23.000 Euro pro Post zu den top bezahlten Influencern in Deutschland. Bei diesen Beträgen kann man als mittelständisches Unternehmen schon zweimal schlucken. Sollte man das Influencer Marketing deshalb direkt beiseiteschieben? Welche Möglichkeiten gibt es für den Mittelstand trotzdem mitzumischen?
Die Auswahl des richtigen Influencers!
Es müssen ja nicht immer die ganz großen Namen sein – diese sind für Ihre Zielgruppe vielleicht gar nicht geeignet und ein Post bringt Ihnen nicht den gewünschten Erfolg. Man kann sagen, dass je älter die Menschen sind, desto weniger sind sie in der Social Media-Welt zu Hause. Möchten Sie Millenials ansprechen, werden Sie um Influencer-Werbung kaum herumkommen. Ist Ihre Zielgruppe 60 plus, sollten Sie vielleicht besser einen anderen Weg der Werbung suchen.
Welche Influencer in Frage kommen, hängt vor allem von Ihren Kunden und Ihrem Markt ab. Wen möchten Sie erreichen? Was erwarten Sie von dem Influencer?
Achten Sie bei der Auswahl für Ihr Marketing vor allem auf folgende Punkte:
- Followerzahlen auf diversen Social Media-Kanälen
- Stichproben machen (Gibt es die Follower wirklich? Haben sie ein Profilbild?)
- Per Fake Follower & Audience Credibility checken
- Zielgruppe des Influencers
- Darstellung der Posts
- Glaubwürdigkeit
- Einstellung zu verschiedenen Themen
- Anzahl von Likes und Kommentaren (Kennzahlen bestimmen >> z. B. Verhältnis zur Followerzahl)
Influencer-Suche leicht gemacht
Sie können natürlich selbst beginnen zu recherchieren – vielleicht stolpern Sie ja über Hashtags, persönliche Kontakte oder Analyse-Tools selbst über den Influencer, den Sie sich als Ihren Markenbotschafter gut vorstellen können. Vielleicht folgen Sie selbst auch schon seit Jahren einer passenden Person, die Sie sich als Gesicht für Ihr Unternehmen hervorragend vorstellen können.
Wenn Sie Zeit und Mühe sparen möchten, können Sie auch eine speziell auf Influencer ausgerichtete Agentur für die Suche beauftragen. Diese kennen sich in Ihrer Branche bestens aus, wissen wie welcher Influencer tickt, wie er bei welcher Zielgruppe ankommt und können Ihnen eine perfekte Auswahl für Ihr Budget präsentieren.
Micro-Influencer auf dem Vormarsch
Wie bereits gesagt, vielleicht müssen es nicht die ganz Großen sein, die Ihr Unternehmen repräsentieren. Nicht immer müssen es Sportler, Schauspieler oder andere Promis sein, die die Bekanntheit einer Marke oder eines Unternehmens steigert. Auch sogenannte Micro-Influencer mit bis zu 30.000 Followern haben bereits Einfluss und können Ihre Message perfekt verkörpern. Vorteile von solchen Micro-Influencern sind vor allem die hohe Identifikation mit dem Produkt und die Kosteneffizienz. Sie reißen mit Ihrem Enthusiasmus alle Fans und Follower mit und überzeugen diese eventuell sogar mehr als die ganz großen der Influencer-Szene.
Mitarbeiter als Markenbotschafter
Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Botschafter für ein Unternehmen. Monster veröffentlichte in diesem Jahr wieder eine Studie, aus der hervorgeht, dass Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme im Bereich Recruiting sehr gerne gesehen werden, da von Mitarbeitern empfohlene Bewerber oft am besten zur Unternehmenskultur passen.
Manche Mitarbeiter sind online bewusst oder unbewusst von ganz allein Markenbotschafter. Ein kurzer Post auf Instagram vom Betriebsfest mit #bestefirma oder ein Freudenschrei auf Facebook wegen einer lang ersehnten Beförderung. Positives Feedback ist für ein Unternehmen mehr als nur wünschenswert. Zwar ist die Personenanzahl, die dies erreicht um ein Vielfaches geringer, als bei Prominenten, jedoch definitiv umso ehrlicher – und dazu noch umsonst.
Aktive Förderung der Mitarbeiter
Möchten Sie aktiv fördern, dass Ihre Mitarbeiter Marketing machen und zu Botschaftern werden, entwickeln Sie zuerst eine Strategie und stellen Sie ihnen einen Leitfaden zur Verfügung. Schulen Sie Interessierte und vor allem: Stellen Sie alle auf eine Stufe. Fangen Sie nicht an wie wild die Profile ihrer Mitarbeiter zu kontrollieren – das wäre ein zu großer Eingriff in die Privatsphäre. Ein Boni- oder Gamification-System ist durchaus denkbar – nur behalten Sie im Hinterkopf, dass das Engagement zwar gefördert, aber trotzdem auf freiwilliger Basis erfolgen sollte.
Das A und O ist jedoch: Nur zufriedene Mitarbeiter sind auch stolz auf ihr Unternehmen und bereit etwas über ihre Arbeit zu erzählen. Also sorgen Sie für glückliche Mitarbeiter!
Es ist Ihre Entscheidung!
Da diese Fürsprache auf privater Seite von Unternehmen oft gar nicht wahrgenommen wird, greifen viele zu Dritten, die eine gewollte Botschaft in den sozialen Netzwerken an Tausende oder Millionen Follower richten.
Behalten Sie nur im Hinterkopf, dass Sie die Kontrolle über die Werbung verlieren. Denn läuft die Arbeit mit dem Influencer nicht reibungslos, kann sich die Promotion auch einmal zum Negativen wenden.
Egal wofür Sie sich als mittelständisches Unternehmen entscheiden, um aufzufallen: Überstürzen Sie nichts, kommunizieren Sie klar und deutlich. Dann wird die soziale Welt auch für Sie ein Zuhause!
Lisa Bleckmann ist im Online Marketing zu Hause. Seit ihrem Studienabschluss in Betriebswirtschaft in Münster, schreibt sie für ihr Leben gern und betreut auch das Affiliate Marketing. Bei interface medien ist sie zudem für interne Marketing zuständig und lebt hier gerne ihre kreative Ader aus.