eBay Produktlisting – Mit SEO, SEA und Plus das Ranking verbessern
Der erste Teil unserer Reihe zum Thema Online-Marktplatzoptimierung
Schon lange ist eBay keine reine Auktionsplattform für Gebrauchtwaren mehr, denn der Trend geht hin zu einer beliebten Verkaufsplattform, auch für gewerbliche Händler. Ob auf B2B- oder B2C-Ebene, sie bietet jedem das passende Angebot. Auf Grund der umfangreichen Produktsuchergebnisseiten und dem Suchalgorithmus für die Anzeige im sogenannten eBay Produktlisting lässt sich auch auf diesem Online-Marktplatz Suchmaschinenoptimierung (SEO) einsetzen. Zudem kann auch kostenpflichtige Anzeigenwerbung (SEA) geschaltet werden.
Suchmaschinenoptimierung bei eBay – das geht?
Wie auch bei Google, ist es möglich, das organische Ranking im Listing durch SEO zu beeinflussen. Der eBay-eigene Produktsuchalgorithmus Cassini legt hierbei großen Wert auf eine Vielzahl von Rankingfaktoren, um ein optimales Kauferlebnis zu generieren. Factor-b zufolge, stellen Relevanz, Vertrauen, Bequemlichkeit und Preis die wichtigsten Einflussfaktoren dar. Eines haben jedoch fast alle Aspekte gemeinsam: Sie zielen auf eine gute Kauferfahrung ab. Bieten Sie als Verkäufer also ein positives Kauferlebnis mit Ihrem Artikel, wird dies von Cassini belohnt und Ihr Produkt rankt somit besser im Vergleich zur Konkurrenz.
Aufschwung mit Anzeigenwerbung
Um Verkäufe auf eBay zu pushen, besteht weiterhin die Möglichkeit Anzeigenwerbung zu schalten. Dies ist allerdings nur bei Festpreisangeboten möglich, insofern Sie ein eBay Shop-Abonnement Top, Premium oder gar Platin unterhalten. Bestandteile einer Anzeige sind im Regelfall ein ansprechendes Produktbild, ein beschreibender Produkttitel, der Preis, das Anzeigenformat und gegebenenfalls weitere Informationen wie Versandkosten.
Der Vorteil: Die Anzeigen werden nach dem Cost per Sale-Prinzip abgerechnet. Somit erhält eBay nur dann eine Bezahlung für die Schaltung der Anzeige, wenn Sie als Händler Ihren Artikel auch verkauft haben. Ob Ihre Anzeige eingeblendet wird, ist zum Beispiel abhängig von Ihrem gesetzten Anzeigentarif im Vergleich zu Wettbewerbern und der Relevanz Ihres Artikels bezogen auf die Suchanfrage. Ihre Anzeige wird an prominenten Stellen auf den Produktsuchergebnisseiten angezeigt, wobei die genaue Position ebenfalls durch die genannten Faktoren beeinflusst werden kann. Auf lange Sicht trägt die Verkaufshistorie, die mit Hilfe der Anzeigenwerbung verbessert wurde, zu einer höheren Platzierung Ihres Artikels im organischen eBay Produktlisting bei.
Das extra Plus mit eBay Plus
Für ein ausgeprägtes positives Kauferlebnis soll eBay Plus sorgen. Ähnlich dem weitaus bekannteren Amazon Prime bietet es den Käufern angenehme Vorteile, wie zum Beispiel schnelle Lieferzeiten innerhalb Deutschlands, kostenlosen (Rück-)Versand und die Möglichkeit zur Sendungsverfolgung. Alle Plus-Angebote werden zudem noch durch das Logo und im Suchfilter hervorgehoben. Klingt erstmal schön, schnell und einfach für den Käufer. Aus Verkäufer-Sicht bedeutet dies allerdings unter anderem Top-Bewertungen vorweisen, die Lieferkosten tragen und Lieferzeiten sowie die von eBay Plus festgelegten Rücknahmefristen einhalten zu müssen, um überhaupt eBay Plus-Verkäufer werden zu können.
Was ändert sich in 2018 und darüber hinaus?
Im Februar gab der Konzern bekannt, sich vom herkömmlichen eBay Produktlisting auf der Plattform zu entfernen, wie EcommerceBytes berichtet. Laut eBays CEO Devin Wenig, sei das Ziel nicht mehr Käufern eine Liste mit über 10.000 Artikeln zu präsentieren. Vielmehr solle es in Zukunft eine einzelne Produktdetailseite pro Artikel geben, basierend auf dem Produktkatalog eBays. Auf dieser sollen den Kunden die besten vier Kaufoptionen aus dem eBay Produktlisting angezeigt werden. Weitere Angebote können nach wie vor eingesehen werden, doch durch die eindeutige Zuordnung der Artikel mittels EAN ist es nun möglich gleiche Produkte zu gruppieren und zusammenzufassen. Unterhalb des ausgewählten Produktes werden dann andere Angebote in Kategorien wie „Brandneu“, „Neu“ und „Generalüberholt“ angezeigt mit dem Hinweis auf die Anzahl der verfügbaren Angebote des Artikels in der jeweiligen Kategorie. Dieses Prinzip erinnert an die Amazon Buy Box. Verkäufer die sie besitzen erhalten einen enormen Vorteil gegenüber den Verkäufern der Artikel ohne Buy Box.
Die geplanten Änderungen werden, beginnend in 2018, zunächst in Großbritannien, den USA, Australien und dem englischsprachigen Raum von Kanada umgesetzt. Darüber hinaus wird ab 2019 auch in allen anderen Ländern die Umstellung nach und nach folgen. Ebays Anpassungen werden voraussichtlich für einen großen Wirbel auf Seiten der Verkäufer sorgen, da die meisten mit Ihren Artikeln dann nicht mehr direkt einsehbar sind. Dies wird zur Folge haben, dass der Fokus alleinig darauf liegt in eine der vier Buy Boxen zu gelangen. Das volle Ausmaß der Auswirkungen dieser Änderungen auf SEO und SEA sind zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht absehbar.
Des Weiteren hat das Unternehmen angekündigt, dass nach Vertragsende mit dem Online-Bezahldienst PayPal in 2020, dieser durch den niederländischen Konkurrenten Adyen ersetzt wird. Für Verkäufer bringt das die Annehmlichkeit geringerer Transaktionskosten mit sich und die Möglichkeit, die Anzahl der Bezahlmethoden zu erhöhen. Die Informationen über den Wechsel des Bezahldienstes wurden Anfang Februar von der WirtschaftsWoche veröffentlicht.
Sie wollen mit eBay jetzt richtig durchstarten? Wir stehen Ihnen gerne zur Seite und bringen Sie auf die Überholspur!
In unserem nächsten Beitrag zum Thema Marktplatzoptimierung präsentieren wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten für den Vertrieb und Marketing auf Amazon.
Quellen:
https://verkaeuferportal.ebay.de/anzeigen
https://verkaeuferportal.ebay.de/ebay-plus
https://www.wortfilter.de/wp/ebays-neue-produktdetailseite-einmal-unter-die-lupe-genommen/
Annalena Reimann hat International Business & Management an der Saxion in Enschede studiert. Für interface medien ist sie in den Bereichen SEO und eBay Marketing unterwegs.