Online-Verhalten von Angestellten beeinflusst Unternehmensimage
In den letzten Jahren häufen sich Nachrichten von Angestellten, die wegen ihres Online-Verhaltens oder online getätigter Aussagen, von ihrem Arbeitgeber bestraft oder sogar entlassen werden. Mitarbeiter, die mit dem Essen der Gäste spielen, Flugbegleiter, die ihre eigenen Fluggäste beleidigen und die Flugsicherheit ihrer Airline kritisieren oder Kanzlerkandidaten, die ihre eigene Partei in Verruf bringen. Das Internet kennt unzählige Beispiele. Nur langsam dringt die Erkenntnis durch, dass man auch im scheinbar anonymen Internet die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen hat.
Negative Äußerungen haben größeren Einfluss
Das Online-Verhalten eines Menschen hat nicht nur darauf Einfluss wie er selbst in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird sondern kann auch Einfluss auf das Unternehmensimage haben, wenn der Angestellte sich zu seinem Arbeitgeber äußert.
Berichten nun beispielsweise mehrere Flugbegleiter über die schlechten Sicherheitsbedingungen und kritisieren die eigenen Fluggäste – so geschehen bei Virgin Airlines im Jahr 2008 – kann dies zu einem erheblichen Imageschaden führen. Dies hatte in diesem Fall die Kündigung der 13 Flugbegleiter zur Folge. Ebenso aufsehenerregend war der Fall Dominos Pizza. Hier hatten einige Mitarbeiter die Hygienebestimmungen erheblich verletzt und steckten sich die Zutaten, die sie anschließend auf Baguettes für die Kunden legten, zuvor in die Nase und filmten sich gegenseitig dabei. Als der Clip dann auf Youtube veröffentlichte wurde, wurden die Mitarbeiter gefeuert und das Vertrauen in die Pizzakette erheblich erschüttert.
Selbstverantwortung beim Online-Verhalten
Man muss sich als Einzelperson also klar darüber sein, dass weder Statusmeldungen in sozialen Netzwerken noch „private“ Filmchen bei Youtube mit Gesprächen bei einem Kegelabend unter Freunden vergleichbar sind. Der Unterschied liegt darin, dass weitererzählte Gesprächsinhalte gewissermaßen Gerüchte sind. Sie sind nicht direkt zurück verfolgbar.
Bei den angesprochenen Statusmeldungen im Online-Alltag ist das anders. Sie sind direkt zurück verfolgbar und der Autor damit für seine getätigten Aussagen auch direkt verantwortlich. Persönliche Nachrichten hingegen entsprechen im Grunde persönlichen Gesprächen, die der Privatsphäre unterliegen, auch wenn sich der Gesetzgeber oft noch uneinig ist und auch bei Pinnwandeinträgen zurzeit im Zweifel eher für den Arbeitnehmer entscheidet. Man sollte sich aber stets darüber bewusst sein wen man mit seinen Nachrichten erreicht oder erreichen will und welche Konsequenzen dies haben kann.
Wie stark der Einfluss des Online-Verhaltens eines Mitarbeiters auf das Unternehmensimage tatsächlich ist, ist letztendlich aber von vielen Faktoren abhängig. Einige Unternehmen fürchten aber um die Macht negativer PR, nicht zuletzt auch wegen der angesprochenen Negativbeispiele, und fahren deshalb einen recht rigorosen Kurs im Umgang mit diesem Problem.
Jochen Meiring hat seinen M.A. in Kommunikationswissenschaft an der WWU Münster gemacht. Als Experte für Content Marketing setzt er sich immer wieder mit neuen Trends im Onlinemarketing auseinander. Seine Kreativität und Neugier kann er in den unterschiedlichsten Kundenprojekten und im Blog von interface medien ausleben.